Sie liebt den DJ

Früher, als ich noch jung war, habe ich oft für Geld (mal gute, mal schlechte) Musik aufgelegt. Und ein Kollege, mit dem ich ab und an auf zweifelhaften Partys zweifelhafte Mukke gespielt habe, fing irgendwann an, sich mit Hochzeits-Gigs eine goldene Nase zu verdienen. Er musste dazu zwar auf niederbayrische Dörfer fahren und einen albernen Dreiteiler tragen, Vicky Leandros und die Disco Boys prominent droppen und durfte bei alldem noch nicht einmal trinken, weil er immer noch mit dem Auto durch die dunkle Nacht zurück zu seiner Freundin musste. Dabei trank er an sich sehr, sehr gerne außerhalb seiner Arbeitszeit, zum Beispiel wenn wir uns in irgendeinem Keller trafen, wo ich für ein Viertel seines Preises viermal so gutes Zeug spielen durfte und er mich traurig beim Pitchen beobachtete wie einen fremd gewordenen Bruder.

Wenn ich folgendes Video sehe, war seine Abstinenz beim Arbeiten aber wohl seine Rettung. Denn was dieser rattendichte Hochzeits-DJ aus Langeweile so macht, ist eher so Arschloch des Monats.

Via Gilly.