Montag, 6. Juli 2009
Li-La-Lyrics: Emiliana Torrini - Jungle Drum
Hey, I'm in love,
My fingers keep on clicking to the beating of my heart.
Hey, I can't stop my feet,
Ebony and ivory and dancing in the street.
Hey, it's because of you,
The world is in a crazy, hazy hue.
My heart is beating like a jungle drum.
Man, you got me burning,
I'm the moment between the striking and the fire.
Hey, read my lips,
Cause all they say is kiss, kiss, kiss.
No, it'll never stop,
My hands are in the air, yes I'm in love.
My heart is beating like a jungle drum.
Endlich mal eine Sympathin in dieser Reihe: Emiliana Torrini (neulich unsere Muse) ist an der Spitze der deutschen Single Charts angekommen. Das ist angesichts der musikalischen Totgeburten auf den Plätzen unter ihr ein bisschen so, wie wenn eine zugelaufene Siamkatze über den Käfig mit dem Rudel Rottweiler klettert.
Ich habe ein wenig Angst! Fall nicht runter, kleiner Schatz!
Angst machen kann auch die kompromisslose Direktheit des vorliegenden musikalischen Geständnisses: "Hey, I´m in love" sind die ersten Worte dieses bezaubernden Liebesliedes. Hier braucht es keine Metaebene, hier wird nicht taktiert, hier wird Klartext gesprochen. Und das schreibe ich am internationalen Tag des Kusses, welcher im Text auch oft genug erwähnt wird: "Hey, read my lips, ´cause all they say is kiss, kiss, kiss". Verliebte sind eben etwas monothematisch unterwegs, das muss man ihnen nachsehen.
Die (einem wunderbaren, namensgebenden Vergleich dienenden) Dschungeltrommeln sind in anderem Kontext eher gut für kannibalische Urängste, hier jedoch illustrieren sie die anatomischen Symptome des Zustandes Liebe: Duggudummdumm, macht das von Amors Pfeil durchpflockte Herz. Man fühlt sich wie eine von Trommeln ausgesandte Schallwelle, die durch die tropische Nacht vibriert: warm und rund und perfekt.
"The world is in a crazy, crazy hue," die Welt färbt sich bunt und bunter, während die Finger ein fröhliches Eigenleben entwickeln, "keep on clicking to the beating", die Füße nicht mehr zu stoppen sind, kurzum: Volle Kraft voraus. Der Überschuss an emotionaler Energie braucht ein Ventil, und wo so viel passiert, so frei aufgefühlt wird, da reicht kein langsames Entweichen.
"The moment between the striking and the fire", davon singt Emiliana. Was zählt ist diese Millisekunde, in der sich die übermenschliche Kraft entlädt und explodiert und mitreißt in ein Schauspiel von Licht und Hitze und verzehrt und versengt.
Und dann tanzen wir einfach weiter, weil wir längst nicht mehr von dieser Welt sind.
Darum geht es, das ist verliebt sein.
Krass.
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3 Kommentare:
word!
"Musikalische Totgeburten" mag ja meist zutreffen, nur würde ich Linkin Park´s - New Divide da gerne ausgeschlossen haben. Von 0 - auf die Vier und nächste Woche die neue #1
Just my 2 cents
Das Unausgesprochene kann uns oft mehr erzählen. Es trägt in sich ein Geheimnis, es inspiriert und beflügelt...
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